DigCompEdu Kompetenzbereich

5.3 Aktive Einbindung der Lernenden

Progressionsniveau

Expert (B2)

Erforderliche digitale Kompetenzstufe der Lernenden

B1

Erforderliche digitale Kompetenzstufe der Lehrenden

C1

Unterrichts-/Lernsituation

Das Rezept richtet sich an Lehrkräfte und Lernende.

Zielgruppe

Studenten, die an den Kursen teilnehmen und unabhängig mit vide Player-Software arbeiten können müssen, um Zugriff auf den Screencast zu haben
Lehrer/Trainer, die in der Lage sind, ihre eigenen Inhalte zu produzieren und über die digitalen Fähigkeiten verfügen, mit Videoaufzeichnungs- und Bearbeitungssoftware zu arbeiten

Zutaten

  • oftware: Programm zum Erstellen von Videoaufnahmen, Bearbeitungsprogramm (kann eventuell bereits in der Videoaufnahme- Software enthalten sein)
  • Hardware: PC/Laptop, Kamera, Mikrofon
  • Teilnehmer: Lernende, die an den Kursen teilnehmen, müssen die Videoplayer-Software selbstständig bedienen können, um Zugang zu den Screencasts zu haben. Lehrende müssen eigene Inhalte erstellen können und ausreichende digitale Kenntnisse für die Arbeit mit Videoaufnahme- und Bearbeitungssoftware haben.

Beschreibung

Ein Videocast (auch: Screencast) ist eine digitale Aufnahme, die die Abläufe auf einem Computerbildschirm wiedergibt und erklärt. Damit kann man Lernvideos erstellen und Wissen teilen. Oft werden solche Videos als Lehrmaterialien oder zur Unterstützung der Lernenden eingesetzt. Je nach Lerninhalt kann man das Video ganz individuell gestalten, z.B. als Erklärvideo, Vorführung, digitales Storytelling, kommentierte PowerPoint-Präsentation, usw.

Dies ist eine einfache und effiziente Möglichkeit, zur Erstellung von Inhalten, die viele Menschen erreichen und wiederholt eingesetzt werden sollen, z.B. Einführungsveranstaltung für neue Mitarbeiter oder Lernende, Beiträge zu Vorlesungen, Erklärung zur Benutzung einer App, usw.

Screencasts können genau auf die Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten werden, um den Lernprozess zu fördern. Somit können Sie sowohl in der Fernlehre als auch in traditionellen Lernsituationen eingesetzt werden, um Inhalte zu visualisieren. Screencasts bieten Input in motivierender Art und Weise, ermöglichen die Visualisierung von Lerninhalten und verbessern somit den Lernprozess. Je nach Lernziel können Inhalte zum Teil einfacher visuell als schriftlich vermittelt werden.

Arbeitsschritte

Schritt 1

Inhalte

Legen Sie das Thema und die Lernziele fest, um zu entscheiden, welche Art von Videocast Sie erstellen müssen (z.B. Erklärvideo, Präsentation in Form einer Vorlesung, Vorführung, usw.). Der Vorteil von Screencasts ist, dass Sie einen schrittweisen Prozess ganz einfach erklären können, eine PowerPoint- Präsentation ansprechend präsentieren oder eine Idee mit visuellen Mitteln erklären können. Außerdem müssen Sie dabei nicht mit den Inhalten anderer Personen arbeiten, sondern können Ihren Screencast an Ihre Bedürfnisse und Lernziele anpassen und haben somit die volle Kontrolle darüber, was Ihre Lernenden sehen. Die Lernenden wiederum können selbst bestimmten, wann, wie und wie oft die das Video ansehen und somit den Lernprozess an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Lehrkräfte sollten berücksichtigen, dass Videocasts (zum Einsatz in der Fernlehre) nicht so interaktiv sind wie Webinare oder Präsenzveranstaltungen, da sie nur Input durch die Lehrkraft ermöglichen. Entsprechend müssen Sie überlegen, welche Lernziele Sie verfolgen, was Sie vermitteln möchten und welche Reaktion Sie bei den Lernenden auslösen möchten und Ihre Inhalte so strukturieren, dass diese klar, selbsterklärend und verständlich sind, damit die Lernenden sie ohne weitere Hilfestellung verfolgen können.

Wenn die Videocasts im Unterricht gezeigt werden, ist es einfacher für die Lehrkräfte, eine Erklärungen zu geben. In diesem Fall können die Videos eventuell sogar ohne Ton eingesetzt werden.

Damit Ihr Input noch ansprechender wird, können Sie Videos, Musik, Soundeffekte, Grafiken, usw. einfügen. Durch den Einsatz von Multimedia- Materialien zur Visualisierung oder zum Hören können Sie den Lernprozess ansprechender und effektiver gestalten.

Schritt 2

Erstellen der Videos
Es gibt eine Vielzahl von Software zur Erstellung von Videocasts.

Wink Screen Recording und CamStudio sind kostenfreie Apps, mit denen Sie eigene Videos erstellen können. Eine der beliebtesten Apps zur Anfertigung von Screencasts ist Camtasia. Diese Software ist jedoch kostenpflichtig.

Über den folgenden Link finden Sie eine Übersicht weiterer Screencasting- Software:

 

Schritt 3

Einsatzmöglichkeiten

Lernumgebung
Je nach Lernziel können Sie Screencasts unterschiedlich einsetzen.

Sie können die Lernenden auffordern, sie nach dem Unterricht als Vorbereitung auf die nächste Unterrichtsstunde oder als Zusatzmaterial zur letzten Stunde anzusehen. Die Videocasts können auch zur Information von Teilnehmern dienen, die im Unterricht gefehlt haben. Wenn Sie eine maximale Beteiligung der Lernenden erreichen möchten, können Sie sie auffordern, den Screencast vor dem Unterricht anzusehen und dann im Unterricht darüber diskutieren. So wird der Präsenzunterricht interaktiver und die Lernende werden stärker beteiligt als in Stunden, die wie eine Vorlesung einseitig von der Lehrkraft gestaltet werden.

Die Lernenden kommen dann mit etwas Vorwissen zum Thema in den Unterricht und können sich dann kritisch damit auseinandersetzen, statt nur zuzuhören, was erklärt wird.

Im Unterricht eignen sich Screencasts besonders gut zur Visualisierung spezifischer Kontexte wie z.B. wissenschaftlicher Experimente, Grafiken oder schrittweiser Abläufe. Außerdem lassen sich Screencasts gut einsetzen, wenn die Lehrkraft nicht anwesend ist und von einem Kollegen vertreten werden muss. In diesem Fall können sie den Vertretungslehrer bei der Arbeit unterstützen.

 

Inhalte

 

Man kann viele unterschiedliche Inhalte über Screencasts vermitteln. Dies können z.B. spezifische Informationen, Anleitungen zur Arbeit mit verschiedenen Online-Programmen, usw. sein. Außerdem kann man damit auch den Lernenden Feedback zu Aufgaben oder Prüfungen, usw. geben. Gerade bei Feedback geht es nicht nur darum, was gesagt wird, sondern auch wie etwas gesagt wird, damit ein Feedback konstruktiv ist.

Videocasts werden auch als Werbung für Produkte eingesetzt. Auch dies kann man in einer Lernsituation nutzen. So können Lehrkräfte zum Beispiel Werbung für die eigenen Kurse machen, indem Sie ein Video mit der Kursbeschreibung machen.

Darüber hinaus müssen auch nicht immer die Lehrkräfte das Video machen. Es könnte auch eine Aufgabenstellung für die Lernenden sein, einen Videocast zu einem Thema anzufertigen. Dazu müssen sie sich kritisch mit allen Informationen auseinandersetzen und entscheiden, auf welche Inhalte sie sich konzentrieren und wie sie diese umsetzen wollen. Dies könnte eine große Motivation sein, sich mit speziellen Daten auseinanderzusetzen.

Schritt 4

Bearbeitung

Wenn Sie den Videocast aufgenommen haben, können Sie ihn weiter bearbeiten, indem Sie z.B. Grafiken, Bilder, Videos, Titel, Bildunterschriften, usw. einfügen, damit das Video kohärent und ansprechend ist.

Dazu können Sie eine spezielle Bearbeitungssoftware oder in Ihre Videoaufnahme-Software integrierte Programme nutzen.

Schritt 5

Veröffentlichung

Je nach Zielgruppe und Lernziel können Sie das Video auf einer Plattform nur bestimmten Nutzern zugänglich machen oder es auf anderen Kanälen veröffentlichen, um ein größeres Publikum zu erreichen.

Sie können das Video auch durch einen Link per E-Mail, in einem Blog oder Beitrag in den sozialen Medien teilen oder es direkt hochladen.

Quellen:

 

Weitere Informationen

Screencasting ist ein nützliches Hilfsmittel für Lehrkräfte, die Lerninhalte auf innovative, ansprechende und motivierende Art vermitteln möchten. Wer bisher nur wenig Erfahrung mit der Anfertigung von Screencasts hat, kann einfache Videos mit schrittweisen Demonstrationen von Abläufen auf dem Bildschirm anfertigen. Wer sich mit Screencasts gut auskennt, kann die Videos weiter bearbeiten und verschiedene Multimedia-Quellen einfügen.

Links & weiterführende Literatur