Ein neues Bildungsparadigma
Auf die Frage, ob die Technologie das Bildungswesen prägt, antwortet Donald Clark, ein Blogger und ehemaliger CEO einer britischen Firma, die sich auf Online-Lernen spezialisiert hat: „Empirisch gesehen tut sie das und Widerstand dagegen ist zwecklos“ . Seiner Meinung nach erleben wir eine „inhaltliche Revolution“6, bei der jeder dank Apps wie Wikipedia, Youtube usw. jederzeit und überall auf fast alle Ressourcen zugreifen kann.
Tatsächlich befreit diese neue Art des Lernens, bei der es weder Lehrer noch Lehrpläne mehr gibt, die Bildung von einem bestimmten Ort, Datum und einer bestimmten Zeit und dehnt sie weit über den Klassenraum hinaus aus. Für einige beginnt der Unterricht mit Kompetenz und Fachwissen; für den digitalen Pädagogen beginnt der Unterricht mit einer Fragestellung, die die Schüler ermutigt, selbst zu erforschen und Antworten zu finden.
Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass ein kluger Einsatz von IKT zu höherwertigen Denkfähigkeiten führen und den Lernenden kreative und individuelle Möglichkeiten bieten kann, ihr Verständnis auszudrücken. Sie bereiten sie auch besser auf eine moderne Arbeitsumgebung vor, in der Problemlösung und Teamarbeit sowie Autonomie geschätzt werden.
Schulen und Bildungseinrichtungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der digitalen Fähigkeiten von Lernenden, insbesondere da sie unabhängig vom Hintergrund der Lernenden Chancengleichheit und Zugang bieten. Die Herausforderung besteht darin, von einem vertikalen Bildungsmodell, bei dem die Lehrenden den Lernenden Wissen vermitteln, zu einem eher horizontalen Modell überzugehen, bei dem Lehrende eher als „Vermittler“ fungieren, die es jedem Lernenden ermöglichen, in seinem/ihrem eigenen Tempo zu lernen, indem er/sie eine Kombination aus verschiedenen Methoden und skalierbaren Werkzeugen verwendet.