Einleitung

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Die Digitalisierung hat zunehmend eine neue Dimension in die pädagogischen Fähigkeiten und Kompetenzen von Lehrenden eingeführt, die wir als PDC (Pedagogical Digital Competence) bezeichnet haben. 

“Pädagogische Digitalkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, die Einstellungen, Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Planung und Durchführung eines IKT-gestützten Unterrichts erforderlich sind, konsequent anzuwenden und den IKT-gestützten Unterricht auf der Grundlage von Theorie, aktueller Forschung und nachgewiesener Erfahrung laufend zu evaluieren und zu überprüfen, um das Lernen der Kursteilnehmer bestmöglich zu unterstützen“16. Pädagogische Digitalkompetenz bezieht sich somit auf Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen sowie auf Technologie, Lerntheorie, Fach, Kontext und Lernen und die Beziehungen zwischen diesen. PDC ist somit eine Kompetenz, die sich wahrscheinlich entwickelt, je erfahrener die Lehrenden werden. 

Pädagogische und didaktische Kompetenzen der Lehrenden

Zusätzlich und entsprechend dem SAMR-Modell (= Substitution, Augmentation, Modification and Redefinition) kann die Veränderung der Methodik durch die Digitalisierung wie folgt kategorisiert werden: 

• VERBESSERUNG: 

Substitution – Ersetzung: Technologie wird eingesetzt, um ein bereits vorhandenes Element zu ersetzen, jedoch ohne methodische Änderung. 

Augmentation – Erweiterung: Technologie wird als Ersatz für ein bestehendes Modell eingesetzt, wobei jedoch erhebliche funktionelle Verbesserungen umgesetzt werden. 

• TRANSFORMATION: 

Modification – Änderung: Durch den Einsatz von Technologien erfolgt eine Neudefinition der Aufgaben, die einen methodischen Wandel auf der Grundlage der IKT bewirkt. 

Redefinition – Neubelegung: Neue Lernumgebungen werden geschaffen, die die Qualität der Bildung entscheidend verbessern. In diesem Kapitel werden die pädagogischen Kompetenzen der Pädagogen des DigiCompEdu-Rahmens analysiert.

Die pädagogischen Kompetenzen von DigCompEdu beziehen sich auf die folgenden vier Bereiche: 

Bereich 1: Berufliches Engagement Nutzung der digitalen Medien für Kommunikation, Zusammenarbeit und berufliche Weiterentwicklung. 

Bereich 2: Digitale Ressourcen Auswahl, Erstellung und Veröffentlichung digitaler Ressourcen. 

Bereich 3: Lehren und Lernen Einsatzplanung und Gestaltung von digitalen Medien beim Lehren und Lernen. 

Bereich 4: Evaluation Einsatz von digitalen Technologien und Strategien zur Verbesserung der Leistungsbeurteilung. 

Bereich 5: Lernerorientierung Einsatz digitaler Medien zur Differenzierung und Individualisierung sowie zur aktiven Einbindung der Lernenden. 

Der Kern des DigCompEdu-Kompetenzrahmens wird durch die Bereiche 2-5 definiert. Zusammen erklären diese Bereiche die digitale pädagogische Kompetenz Lehrender, d.h. die digitalen Kompetenzen, die Lehrende benötigen, um effiziente, integrative und innovative Lehr- und Lernstrategien zu fördern. Die Bereiche 1, 2 und 3 sind in den Stufen verankert, die für jeden Lehrprozess charakteristisch sind, unabhängig davon, ob er durch Technologien unterstützt wird oder nicht. Die in diesen Bereichen aufgeführten Kompetenzen beschreiben im Einzelnen, wie digitale Technologien bei der Planung (Bereich 2), Umsetzung (Bereich 3) und Bewertung (Bereich 4) des Lehrens und Lernens effizient und innovativ eingesetzt werden können. Bereich 5 erkennt das Potenzial der digitalen Technologien für lernerzentrierte Lehr- und Lernstrategien an. Dieser Bereich ist insofern transversal zu den Bereichen 2, 3 und 4, als er eine Reihe von Leitprinzipien enthält, die für die in diesen Bereichen spezifizierten Kompetenzen relevant sind und diese ergänzen. 

Somit bilden folgende Elemente den Mehrwert des DigCompEdu-Kompetenzrahmens: 

  • eine solide Grundlage als Orientierungshilfe bei politischen Entscheidungen auf allen Ebenen 
  • ein Modell für lokale Entscheidungsträger zur schnellen Erarbeitung eines ihren Bedürfnissen entsprechenden konkreten Instruments, ohne dass diese eine konzeptionelle Grundlage dafür selbst entwickeln müssen 
  • eine einheitliche Sprache und Logik zur Förderung grenzübergreifender Diskussionen und zum Austausch bewährter Verfahren 
  • ein Bezugspunkt für Mitgliedstaaten und andere Entscheidungsträger zur Bewertung der Vollständigkeit und des Ansatzes ihrer eigenen bestehenden und zukünftigen Instrumente und Kompetenzrahmen.
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